Taverna Santa Barbara di Paolo Cigui
Via N. Colarich 92
I-34015 Muggia (TS)
Telefon: +39 040 273 363, +39 327 5930574
Anreise: Karte
Öffnungszeiten: von März bis Dezember. Mittwoch bis Sonntag von 12.00 bis 15.00 Uhr und von 19.00 bis 21.00 Uhr. Reservierung unbedingt erforderlich, da stets frische Ware eingekauft wird.
Taverna Cigui – Fisch in den Hügeln
Umgeben von hundert Olivenbäumen mit Blick auf die Adria präsentiert sich die Taverna Santa Barbara, die landläufig als Taverna Cigui bekannt ist, in den Hügeln oberhalb von Muggia bei Triest. Die Ciguis trennten sich Ende der 1990er-Jahre von ihrem Lokal in der Stadt, um am gegenwärtigen Ort groß aufzukochen und nebenbei die beschauliche Stille zu genießen.
Paolo Cigui, Chef und Patron, liebt die unverfälschten Geschmäcker, die er seit Kindestagen kennt. In seiner Küche verkocht er nur beste Ware, die er von befreundeten Fischern kauft. Als bodenständiger Individualist macht er natürlich seinen eigenen Wein und feines Olivenöl. Gemeinsam mit Alessandra schupft er das Restaurant und die vier Gästezimmer. Zwei charmante Gastgeber mit Herz.
Fische und Muscheln
Fünf Schweine züchtet Paolos Cousin pro Jahr und von den zehn anfallenden Schinken kommen ein paar ausgewählte Stücke in die Taverna und werden, solange der Vorrat reicht, als Prosciutto crudo Istriano gereicht. Wunderbar marmoriert und intensiv im Geschmack. Danach ging es mit Insalata di Piovra ans Meer. Oktopus von perfekter Konsistenz, begleitet von Karotten, Stantensellerie und Kartoffeln. Regionale Zutaten bestens vereint, um der Vereinheitlichung der Geschmacksbilder zu trotzen. Paolo ist ein Bewahrer und Förderer besonderer Aromen von einst, die mit Schlichtheit, höchster Qualität und Frische brillieren. Die folgende Granseola war eine köstliche Manifestation dieses Strebens. Ein Gericht von frappierender Klarheit. Dezent mit Pfeffer gewürzt und das war’s.
Tartuffi di Mare mit einem Tropfen Zitronensaft können zu Luftsrpüngen führen. Das gelingt jedoch nur bei bester Ware und darauf kann Paolo zum Wohle seiner Gäste zurückgreifen. Fest im Biss und elegant im Abgang. Es folgten gratinierte Capesante und Canestrelli, die zum Glück mit sehr geringer Bröselmenge auskamen. Die Reduktion auf das Wesentliche befeuerte den Muschelgenuss. Beide wurden zum Glück mit ihrem Corail – oranger Rogensack – serviert, der eine weitere Geschmacksfacette ins Spiel brachte. Mit Musoli kredenzte Paolo eine wahre Triestiner Spezialität, die früher von Standlern, vergleichbar mit den heutigen Maronibratern, an vielen Ecken und Plätzen der Stadt vor allem im Winter angeboten wurden. Die Musoli kommen vor Triest und Istrien vor. Sie begeisterten mit intensivem Meeresaroma und knackig festem Muschelsfleisch.
Mormore und Lucerna (Knurrhahn), Wildfang aus dem Golf von Triest, steckte Paolo mit Karotten und Kartoffeln in den Ofen und ließ sie bis zum idealen Zeitpunkt schmoren. Mehr brauchte es nicht. Alessandra und Paolo fanden auch bei der Weinauswahl die jeweils besten Begleiter, vornehmlich aus der Region. Zum Abschluss delektierten wir uns am vortrefflichen Tiramisu aus der Küche von Paolos Mutter. Sie verstand es, die Zutaten im richtigen Verhältnis zu kombinieren. So geht Tiramisu!
Für ein mehrgänginges Fischmenü in der Taverna Cigui sollte man € 40,– bis € 60,– einplanen. Beste Qualität zum genussfreundlichen Preis.
Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.
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