
Ristorante Le Contrade
Via Puiatti 4
I-33077 Sacile (PN)
Telefon: +39 0434 734525, +39 348 3611509 (WA)
Anreise: Karte
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag zum Mittag- und Abendessen, Samstag zum Abendessen. Sonntag Ruhetag.
Le Contrade – im Garten Venedigs
Durch Sacile, den Garten Venedigs, schlängelt sich der Fluss Livenza und weckt Erinnerungen an die weltbekannte Lagunenstadt. Einst verbrachten namhafte venezianische Familien die Sommer auf ihren Landsitzen in Sacile, um der oft unterträglichen Hitze und Schwüle Venedigs zu entkommen. Sie hinterließen eine malerische Altstadt, die ihrem Vorbild ähnelt.


Im Zentrum von Sacile, Nähe des San Nicolò-Doms aus dem 15. Jahrhundert, schuf Patron Roberto Falcone in einem 600 Jahre alten Haus mit seinem Restaurant Le Contrade einen bermerktenswerten Treffpunkt für Genießer. Mit Marco Marattin als Küchenchef fand er den perfekten Mitstreiter. Seine Kreationen, egal ob Fisch oder Fleisch, zeugen von Meisterhand, großem handwerklichen Können und eleganter Unaufgeregtheit.

Marco kocht
Marco versteht es blendend Fisch und Meeresfrüchte kreativ in Szene zu setzen, ohne dabei verstiegene Geschmacksexperimente zu forcieren. Alle Zutaten sind an ihrem Platz und erfüllen ihre Bestimmung. Mit Gamberoni scottati al Pernod, dazu Feta und Estragon starteten wir kurzweilig ins Menü. Die kräftige Note der Garnelen wurde durch Pernod und Estragon die Spitze genommen, und Feta-Käse neutralisierte. Ein paar feine, gebratene Pfirsichscheiben rundeten gekonnt ab. Die Proportionen der Zutaten sind bei allen Gerichten auf den jeweiligen Hauptakteur am Teller zugeschnitten. So auch bei den Capesante con Crema di Ceci und Tomatenconfit. Die Jakobsmuscheln mit glasigem Kern und feinen Röstnoten begleitete ein Kichererbsenpüree mit dezenter Currynote. Tomaten bauten die harmonische Geschmacksbrücke zwischen den Komponenten und gaben einen Twist, der sich vorzüglich auf den Charakter der Muscheln auswirkte.


Wie selbstverständlich erwähnte Marco, dass Pasta und Brot natürlich hausgemacht sind. Linguine al Cavolo nero e Scampi, entpuppte sich als höchst gelungene Zusammenführung von intensiven Schwarzkohl und Scampi im strahlenden Grün. Das Gericht wurde auf einer ungewöhnlichen aber immer harmonischen Balance der Komponenten aufgebaut. Verfeinert mit Sarawak-Pfeffer (weiß und schwarz), der einen zarten Muskatduft verbreitete. Rustikal aber dennoch elegant. Tonno rosso & Caponata leggera auf einem Püree aus weißen Kartoffeln machte Vergnügen, da sich Leichtigkeit und Präzision in der Zubereitung zeigten. Die Kernqualitäten der einzelnen Produkte und deren Zusammenwirken auf dem Teller ergab Sinn und machte Freude.


Das Mousse al Mascarpone auf Pfirsich-Coulis und Mandelcrumble präsentierte sich als formidable Geschmacksbombe, dennoch gradlinig und ausgewogen. Die samtige Mousse-Konsistenz traf auf süßen Pfirsich sowie knusprigen Mandelcrumble und sorgte für frohe Bewunderung.
Für ein füngängiges Degustationsmenü im Le Contrade in Sacile sollte man € 50,– einplanen. Ein bemerkenswert freundliches Preis/Leistungsverhältnis. Ein viergängiges à la Carte-Menü kommt auf rund € 65,–.
Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.
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