
Stara Gostilna / Vecchia Osteria
Savudrija ulica 2
SLO-6330 Piran
Telefon: +386 41 439 008
Anreise: Karte
Öffnungszeiten: Montag, Donnerstag, Freitag, Samstag von 13.00 Uhr bis 24.00 Uhr, Sonntag von 13.00 bis 16.00 Uhr. Dienstag und Mittwoch Ruhetage.
Stara Gostilna – Genuss in der Salzstadt
Das charmante Hafenstädtchen Piran zählt mit ihrer Saline und Portoroz zu den touristischen Hauptttraktionen an der Slowenischen Adria. Um den Besucherströmen Herr zu werden, verdrängte man den privaten Autoverkehr zum größten Teil aus der Stadt. Dennoch herrscht reges Treiben entlang der Wasserfront. Wer jedoch dem kulinarischen Mainstream entfliehen will, wird mit der Stara Gostilna / Vecchia Osteria in der zweiten Reihe fündig und mit außerordentlicher Qualität belohnt.


Mit dem jungen Küchenchef Kristian Zule kocht ein feinsinniger Spitzenkoch in der kleinen Gostilna mit rund 20 Sitzplätzen. Mit im Team ist Matic Tovornik im Saal. Als Sommelier findet er unter den rund 500 gelagerten Etiketten stets das perfekte Pairing. Ihre Gostilna ist die beste Wahl in Piran. Don’t go for second best!

Kristian kocht
Chef Kristian Zule ließ von Beginn an keinen Zweifel aufkommen wer der beste Koch in Piran ist. Sein Willkommensgruß mit Honigbutter, Roter Rübe I Jamarkäse I Orangengel und dem frittierten Bällchen mit Pilzen und Parmesan spielte alle Stückerln. Bemerkenswert der Orangennachhall bei der Roten Rübe, der für Frische sorgte. Exzellent das Tatar von der Goldbrasse. Der Fisch wurde mit Kräutern, Zitrone und knusprigem Spargel kombiniert und auf Apfel-Sellerie-Sauce mit Kräuteröl gebettet. Hauchdünne Radieschenscheiben bildeten zusätzlich einen zurückhaltenden Aromenfilm mit einer spürbaren vegetabilen Textur, der Goldbrasse aber ihren Platz lässt und sich mit den weiteren Zutaten harmonisch verband.


Die Hühnerpatê schuf ein Geschmacksbild, das unmittelbar vom assoziativen Kontext geprägt ist. Die Patê mit ihren typischen Noten dazu Zwiebeln in Portwein mit ihren aromatischen Spitzen, perfektes Birnen-Vanillegel und als Konsistenzkontrast die knusprige Birne im Blattdesign. Vertraute Geschmäcker auf beste Weise neu zusammengestellt. Die Souveränität in allen Details und ein besonderer Umgang mit gängigen Zutaten ließ bei jedem Gang frohe Bewunderung aufkommen. Dies galt auch für den Oktopus mit Karotten. Den Oktopus brachte Kristian auf die Sekunde hin. Zuerst bei Niedrigtemperatur gekocht, dann auf den Grill für schöne Röstaromen. Dazu Karotten in Kräuterkruste und Karottenpüree, deren Süße den Oktopus ideal ergänzte. Alles platziert auf Beurre blanc.


Seine nonchalante Unaufgeregtheit ohne das bestmögliche Geschmackserlebnis aus den Augen zu verlieren, demonstrierte Kristian auch beim Wolfsbarsch mit frittierter Kartoffelterrine, Kohlrabicreme und Molkesauce mit Forellenkaviar sowie einen Hauch Schnittlauch. Grünspargelspitzen zur Abrundung. Angenehm schlicht und doch voller geschmacklicher Präzision, einfach optimal exekutiertes Kochhandwerk, dabei wurde auf Grundprodukte, Garung, Aromatisierung und Komposition größten Wert gelegt. Die Sapnnung in seinem Menü hielt Kristian bis zum Dessert aufrecht. Rosmarin-Panna Cotta mit Roten Rüben mariniert in Waldbeerenjuice und geröstetem Schoko-Crumble. Auffällig die markante und köstliche Harmonie zwischen Schokolade und Roten Rüben. Ein Finale, das in Erinnerung bleibt.

Für ein viergängiges à la carte-Menü sollte man rund € 95,– einplanen. Das achtgängige Degustationsmenü kommt auf € 130,–, das zehngängie auf € 150,–. Angesichts der besonderen Qualität ein angenehmes Preis/Leistungsverhältnis. Zu erwähnen sei noch das tägliche, dreigängige Lunchmenü um € 30,–.
Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.
Lesen Sie auch:
Hinterlasse jetzt einen Kommentar