Restaurant Trippolt Zum Bären in Bad St. Leonhard, Kärnten

Trippolt Zum Bären in Bad St. Leonhard, Kärnten

Restaurant Trippolt Zum Bären

Hauptplatz 7

A-9462 Bad St. Leonhard

Telefon: +43 4350 2257

Anreise: Karte

www.zumbaeren.at

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 11.30 bis 15.00 Uhr und von 18.00 bis 22.00 Uhr.

Trippolt Zum Bären im Lavanttal

Der Bär, das erste Haus am Platz und im Lavanttal, ist eine kulinarische Institution in Kärnten. Josef „Seppi“ Trippolt führte das Restaurant mit seinem Vater zu Sternen, Hauben und Gabeln. Er verteidigt diese Topposition mit liebenswürdiger Nonchalance, ohne dabei in Banalität zu verfallen. Er geht unbeirrt seinen eigenen Weg mit Blick nach vorne und der Erfolg gibt ihm recht. Kraft und Unterstüzung im Restaurant gibt’s von Silvia, seiner Frau, die als vielseitiger Wirbelwind ständig für Durchzug sorgt.

Inspiration holen sie sich sowohl aus der eigenen Vielfältigkeit – Josef als Koch, Jäger und Produktentwickler, Silvia als Restaurantleiterin, Autorin, Journalistin und Bärmut-Mastermind – als auch ihrer gemeinsamen Liebe zum Alpe-Adria-Raum, den sie seit Jahren nach neuen Plätzen und Genüssen erkunden. All das fließt in die Speisekarte und Gerichte ein und macht die Bärenküche zeitlos gut.

Ripperl-Ravioli

Bärenküche

Zur Begrüßung ein Bärmut, die bekannte Wermut-Variation entwickelt von Silvia und Josef. Pur auf Eis im Glas oder in der Flasche zum Mitnehmen. Ein sommerlich frischer Beginn mit Zitronen-Artischockensalat mit frischen Marillen und cremigem friulanischen Montasio. Die Artischocken erhielten in Wasser, Milch und Zitrone eine Spezialbehandlung und waren der Star dieses fleischlosen Carpaccios. Marillen und Käse fügten sich harmonisch ein. Des Chefs liebstes Hobby ist die Jagd im eigenen Revier und das Jagdglück war ihm hold. So fanden wir ein zart mariniertes Schmaltier-Carpaccio mit knackigen Eierschwammerln und eingelegten Salbeihonig-Kirschen auf seiner Karte. Extraklasse wie er mit regionalen Zutaten umgeht. Ein paar geröstete Pinienkerne sorgten für eine besondere Note. Es gibt nur wenige Restaurants, die derart auf ihre Eigentümer zugeschnitten sind.

Mit den Ripperl-Ravioli könnte sich Josef Trippolt ein immerwährendes Denkmal in der österreichischen Küche setzen. Assoziationen zu Schweinsbraten mit Kraut und Kartoffelknödel ergaben sich aufgrund der bekannten Geschmäcker zwangsläufig. Aber die Umsetzung war einmalig und nahm dem Gasthausklassiker auf beste Weise die Grobschlächtigkeit. Das Ripperlfleisch wurde von den Knochen gelöst und in flaumigen Kartoffelteig gepackt. Angerichtet auf knackig zitronigem Kraut und einem vorzüglich intensiven Safterl. Gerichte wie dieses haben die seltene Kraft, einem noch Tage später präsent zu sein. Besondere Dichte zeichnetet auch die Scampi Ravioli aus, ohne dabei wuchtig zu wirken. Zitrone und Thymian halfen dabei. Die Alpe-Adria-Küche wird im Bären gekonnt zelebriert. Gar mancher Italo-Chef müsste sich angesichts dieser transalpinen Konkurrenz warm anziehen.

Mit dem Wacholder-Reh landeten wir wieder im Revier des Chefs. Der Rehrücken, weil schön rosa gebraten und bestens gewürzt, präsentierte sich saftig und geschmacksintensiv. Umgeben von Schalotten, Salbeihonigkirschen, Kroketten und vortrefflicher Sauce. Selbst erlegt, verarbeitet und verkocht. Ein besonderes Wilderlebnis. Genuss verdient Zeit, aber diese scheint bei einem vortrefflichen Menü schneller zu vergehen und schon landetetn wir beim Dessert. Weiße Schokoladetarte unter cremiger Meringe mit Salzkaramell und Himbeeren. Ein süßer Geschmacksakkord, der Kontraste – wie das Salzkaramell – perfekt integrierte.

Für ein viergängiges à la carte-Menü im Restaurant Trippolt Zum Bären sollten ca. € 110,– eingeplant werden. Das sechsgängige Degustationsmenü kommt auf € 124,–.

Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.

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