Restaurant Vogelhaus in Klagenfurt, Kärnten

Beef tatar im Wan Tan-Stanitzel

Vogelhaus – Cafe-Restaurant

Domgasse 22

A-9020 Klagenfurt

Telefon: +43 463 55801, +43 664 1949542

Anreise: Karte

www.restaurant-vogelhaus.at

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 17.00 bis 23.30 Uhr, Küche von 18.00 bis 22.00 Uhr.

Vogelhaus – Zwei Wandervögel bauten einen Horst

Nach Jahren des Zugvogeldaseins ließen sich der Falke – Stefanie Falkenberg – und der Kauz – Fabian Kautz – in Klagenfurt nieder. Sie fanden im Vogelhaus ihr neues Revier, das sie mit großem Engagement und Liebe zum Detail zu ihrem neuen Zuhause machten. Den Klagenfurter Genussspechten kam diese Ansiedelung in ihrem Habitat sehr gelegen. Gierig und mit großen Erwartungen strecken sie seit der Eröffnung ihre Schnäbel nach dem erlesenen Futter vom Kauz.

Für den Sprung in ihre Selbstständigkeit wählten sie mit Klagenfurt kein einfaches Terrain aber sie reüssierten mit Bravour. Fabian kann sich auf sein Geschmacksempfinden beim Kreieren neuer Gerichte verlassen. Wie wenige versteht er es, in seiner telefonzellengroßen Küche stimmige Akkorde ohne Schwächen zu schaffen. Stefanie leitet mit Charme und Können die Geschicke im, mit sechs Tischen übersichtlichen Gastraum, der im Sommer um einen kleinen Schanigarten erweitert wird.

Reh roh & geschmort

Abendmenü

Durch die Reduktion auf das Wesentliche schafft sich Fabian Kautz in der Küche eigene Freiräume. Das Abendmenü besteht aus fünf Gängen und feinen Kleinigkeiten davor, die es in sich haben. Das allseits beliebte Beef tatar in einem Wan Tan-Stanitzel angericht, mit einem Klacks Senfmayonaise und Kapern, stellte gängige Versionen des Klassikers gekonnt in den Schatten. Mit Reh roh und geschmort ging es richtig los. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile, stellte einst Aristoteles fest und das gilt noch heute, insbesondere für Fabian Gerichte. Rehcarpaccio und -haschee, Rotkraut und Rotkrautcreme, Trauben, Traubengelee, Maniokstärke und Buchenraslinge fanden sich in seltener Harmonie vereint und jede Zutat trug mit Geschmack und Textur zur Verfeinerung bei.

Mit der Sauerrahmsuppe wurden Erinnerungen an einst beschwört. Eine angenehme Spannung entstand aus dem harmonischen Zusammenspiel flaumiger Hühnerspätzle, konfierten Kartoffeln und Chips sowie Grapefruitfilets und Basilikumöl, gekonnt getragen von der säuerlichen Note des Rahms. Mit sicherer Hand brachte Fabian ein Traditionsrezept in die Jetztzeit. Dieses Experiment gelang ihm auch mit den Ziegenkaskrapfn vortrefflich, die auf geschmorter Lauchcreme platziert wurden. Feige, Spinat, schwarze Nuss und Lauchstroh fristeten kein Dekodasein sondern bestimmten auf subtile Weise das Geschehen am Gaumen. Ein Meister der feinen Töne und stimmigen Nuancen am Werk.

In Kärnten nicht üblich, aber Fabian konfierte den Gegendtaler Seesaibling in Nussbutter. Hauchzart mit fein buttriger Note. Ein besonderer Ausdruck von Bodenständigkeit, die seine Handschrift trägt und seinen eigenen Stil definiert. Von lila, gelben und orangen Karotten, Couscous und Nussbutterschaum ideal begleitet. Der besoffene Kernölkuchen schloss unsere die Reise durch die Vogelkäfigküche mit einer weiteren, höchst gelungenen Kombination unterschiedlicher Geschmäcker. Kürbis, Zwetschke, Tonkabohne und Quinoa verschafften ein köstliches, raffiniertes und erlebnisreiches Finale.

Für das Menü im Vogelkäfig bei Stefanie Falkenberg und Fabian Kautz sind zwischen € 63,– und € 100,– einzuplanen (3 Gänge zu 63,– / vier zu 82,– / fünf zu 100,–). Die gebotene Leistung übertrifft den Preis bei weitem.

Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.

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