Trattoria Da Gaspar in Tarcento, Italien

Torcione di Fegato grasso d'Oca con Polenta morbida

Antica Trattoria „Da Gaspar“

Via Gaspar 1, Loc. Zomeais

I-33017 Tarcento, Friaul

Telefon: +39 0432 785950

Anreise: Karte

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag (sonntags nur Mittagessen). Montag, Dienstag und Mittwoch Ruhetage.

Da Gaspar – von der Mühle zur Trattoria

Heute führen Valentina und Gabriella Boezio gemeinsam mit Gabriellas Sohn, Massimiliano Vignali die Trattoria Da Gaspar, deren Ursprünge im 19. Jahrhundert liegen als ihre Vorfahren die Mühle um eine eine Osteria erweiterten. Die einstige Existenz einer Mühle lässt sich aber durch den Standort am Bach erahnen.

Die gemütliche Trattoria liegt ein wenig versteckt, ein paar Kilometer außerhalb von Tarcento, mitten im Grünen. Ein wahrhaft lauschiges Plätzchen. Gabriellas Kochkünste und Valentinas Charme prägen den Geist des Hauses und dieses zu führen ist ihrer beiden Berufung. Massimiliano hat für jedes Gericht den passenden Wein parat. Ein echter, kleiner Familienbetrieb mit köstlich regionaler Küche.

Flan di Radicchio di Treviso

Gabriella kocht

Mit einem knackigen Radicchio con Cicciole samt dezenter Balsamicocreme sowie Lardo nostrano starteten wir unpretentiös ins Menü, bekamen aber schon die versteckten Feinheiten zu schmecken. Kalte und warme Komponenten wurden von Gabriella mit Bedacht in Balance gebracht. Den flaumigen Flan di Radicchio di Treviso reduzierte sie auf das Wesentliche, die feine Bitternote, und umspielte diese leicht mit der Süße der Käsesauce. Eine authentisch, regionale Kochsprache erfreute statt globalisierter Beliebigkeit.

Zum famosen und stimmigen Geschmacksakkord fanden sich Torcione di Fegato grasso von der Gans, cremige Polenta und geräucherter Ricotta, bei dem die Gänseleber auf zurückhaltende Weise den Ton angeben durfte. Mit großer handwerklicher Meisterschaft schuf Gabriella feingliedrige Geschmacksnoten, bei denen man sich wünschte, dass sie ewig nachklingen. Mit den Cjarcions dolci di Cjabie ging es in dieser außergewöhnlichen Tonart weiter. Eine süße Kreation aus – wie in der nahen Carnia üblich – bescheidenen Zutaten mit viel Feinsinn verbunden. Gabriella überzog die Cjarcions mit leicht gebräunter Butter, frischen und geräucherten Ricotta und Zimt. Zum Hineinkuscheln köstlich!

Gabriella kann’s auch deftig und ihr großes Können trat bei scheinbar einfachen Gerichten markant hervor. Die beiden Primi – Tagliatelle con Ragù di Salsiccia mit Pilzen und Gnocchi con Ragù di Cinghiale / Wildschwein – überzeugten mit feiner Harmonie obwohl aromatisch durchaus geklotzt wurde. Herzhaftes Wohlfühlessen als Ausdruck der eigenen Bodenständigkeit. Gabriella kocht mit ganz besonderer Hingabe, die ihr trotz jahrzehntelanger Erfahrung leicht fällt, um den größtmöglichen Mehrwert, den man guten Produkten angedeihen lassen kann, herauszuholen. Von dieser besonderen Herangehensweise profitierte auch das Kaninchen, Coniglio in Umido. Es begeisterte mit typischen Geschmack und höchstpassender Fleischkonsistenz.

Zum Ausklang des Menüs erfreuten wir uns an einem cremigen Mousse al Caffè. Für ein viergängiges Menü in der Trattoria Da Gaspar sollte man € 40,– bis € 45,– budgetieren. Ein bemerkenswert köstliches Preis/Leistungsverhältnis.

Ein Genusstipp von Gustav Schatzmayr, goodstuff AlpeAdria.

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